
Von Daten zur Dekarbonisierung: Wie Mammut den CO2-Fußabdruck von Produkten skaliert
In diesem Artikel geht es um die wichtigsten Erkenntnisse, die Mammut, ein Schweizer Marktführer für Outdoor-Bekleidung und -Ausrüstung, beim Aufbau eines skalierbaren, hochwertigen PCF-Systems gezogen hat. Wir zeigen auf, wie dieses System Mammut dabei hilft, bessere Entscheidungen zu treffen, Lieferenten einzubinden und Transparenz zu fördern.
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Nachhaltigkeit ist seit langem Teil der Markenidentität von Mammut. Die 1862 gegründete Schweizer Marke für Outdoor-Bekleidung und -Ausrüstung kann auf Erfolge in der nachhaltigen Produktion zurückblicken. Von der Verwendung recycelter Stoffe in den 90er Jahren bis hin zu Bekenntnissen für soziale Verpflichtungen im Jahr 2008 konzentriert sich Mammut seit 2018 strategischer auf die Dekarbonisierung. Sie validierten mit der SBTi wissenschaftlich fundierte Klimaziele und professionalisierten ihren Product Carbon Footprint (PCF) in Partnerschaft mit Cozero.
In unserem neuesten Webinar spricht Laura Harron, Senior Sustainability Manager bei Cozero, mit Tobias Steinegger und Matteo Albertoni vom Corporate Responsibility-Team von Mammut über diese Reise. Sie sprechen über die Umstellung von einem Excel-basierten Reporting auf ein datengestütztes System, das es ihnen ermöglicht, Emissionen zu reduzieren und mit Lieferanten aus allen Produktlinien zusammenzuarbeiten.
Dieser Artikel beschreibt die wichtigsten Erkenntnisse, die Mammut beim Aufbau eines skalierbaren, qualitativ hochwertigen PCF-Systems gelernt hat. Es wird auch hervorgehoben, wie dieses System bessere Entscheidungen, Lieferanteneinbindung und Transparenz fördert.
Sehen Sie sich hier die Aufzeichnung des Webinars an.
Warum PCF bei Mammut wichtig ist
Tobias Steinegger, Head of Corporate Responsibility, eröffnet das Webinar mit einer Erklärung, warum PCF für das Unternehmen so wichtig geworden ist.
Die Produktpalette von Mammut ist breit gefächert und umfasst komplexe Materialien, die über eine globale Lieferkette bezogen werden. Eine Emissionsanalyse von 2023 zeigt, dass mehr als 97% der Emissionen unter Scope 3 fallen. Innerhalb dieser Kategorie machen Produkte und Materialien mehr als zwei Drittel aus. An dieser Stelle wird der CO2-Fußabdruck von Produkten unverzichtbar.

Mammuts datengetriebener Ansatz für skalierbares PCF
Matteo Albetoni, Corporate Sustainability Analyst, erklärt, wie Mammut Daten sammelt und verwendet. Er beschreibt den Prozess als fortlaufend, der sich von stichprobenbasierten Schätzungen hin zu detaillierteren Primärdaten weiterentwickelt.
Ihr PCF-Ansatz basiert auf drei Kerndatenquellen:
1. Produktdaten, die vom Produktentwicklungsteam verwaltet werden
2. Benutzerdefinierte Emissionsfaktoren aus Textildatenbanken oder Lieferanten
3. Daten von Tier-1-Herstellern
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„Daten sind eine Reise, sie sind nie perfekt, aber sie verbessern sich im Laufe der Zeit.“
Sobald das Team die Daten gesammelt hat, analysiert es jede Produktkomponente, wobei der Schwerpunkt auf dem Gewicht liegt. Wenn vollständige Informationen fehlen, verwenden sie Durchschnittswerte oder repräsentative Produkte. Tobias Steinegger betont, wie wichtig es ist, Annahmen zu dokumentieren, um den Prozess nachvollziehbar zu halten.
Das Team gruppiert dann Materialien in Kategorien, um die Komplexität zu reduzieren. Mehr als 500 Materialien werden rund 150 Emissionsfaktoren zugeordnet. Matteo Albertoni betont auch, dass nach Fehlern gesucht werden muss. Dazu gehören die Identifizierung von Ausreißern, die Vermeidung von Doppelzählungen und die Berücksichtigung fehlender Werte oder Nullwerte. Es ist wichtig, genügend Zeit für die Qualitätskontrolle einzuplanen.
Von Dateneinblicken zu Handlungen
Das PCF-Tracking ermöglicht es Mammut, Emissions-Hotspots zu identifizieren. So hat sich beispielsweise herausgestellt, dass gewebte Stoffe emissionsintensiver sind als gestrickte. Überraschenderweise war die Emissionsreduktion durch den Einsatz recycelter Materialien nicht immer so hoch wie erwartet.
Diese Erkenntnisse sind wichtig für die Produktentwicklung und ermöglichen die Zusammenarbeit mit dem Produktteam. Sie helfen Mammut auch dabei, die Emissionsintensität aller Lieferanten zu überwachen und auf emissions-ärmere Optionen umzusteigen.
Emissionseinsparungen werden im Laufe der Zeit durch Vergleiche sichtbar. Für Tobias Steinegger bestätigen diese Erkenntnisse, dass sich das Unternehmen in die richtige Richtung bewegt. Mammut wächst als Unternehmen und reduziert gleichzeitig seine Emissionen. Dies ist ein frühes Anzeichen dafür, dass Wachstum und Emissionen abgekoppelt werden, obwohl die Reise noch lange nicht abgeschlossen ist.
Lektionen für die Branche
Tobias Steinegger gibt praktische Tipps für andere:
- Beginnen Sie mit dem, was Sie bereits haben und seien Sie konservativ in Ihren Annahmen.
- Verbessern Sie die Datenerfassung. Eine gute Datenqualität ist von größter Bedeutung.
- Vermeiden Sie es, sich zu sehr auf generische Daten zu verlassen, da dies den Fortschritt einschränkt.
- Annahmen werden unvermeidlich sein, aber behalten Sie sie mittels Prozessdokumenten im Auge.
- Nehmen Sie sich Zeit für die Überprüfung und Bereinigung der Daten.
Der Support von Cozero hat Mammut dabei geholfen, die Datenqualität während des gesamten Prozesses aufrechtzuerhalten.
„Haben Sie keinee Angst vor der Reise. Sie werden mehr über Ihre Produkte und Ihr Unternehmen erfahren und verstehen, wie die Dinge tatsächlich funktionieren.“
Was kommt als Nächstes
Mammut arbeitet daran, die Emissionen bis 2030 im Vergleich zu 2018 um mehr als 50% zu reduzieren. Zu den nächsten Schritten gehören die Einbeziehung von mehr anbieterspezifischen Emissionsfaktoren und mehr standortspezifischen Informationen zum Energieverbrauch.
Der Fall Mammut zeigt, wie Daten den Fortschritt vorantreiben können. Sie helfen Produktteams dabei, fundierte Entscheidungen zu treffen, unterstützen die Lieferantenauswahl und fördern emissionsarme Produktstrategien. Die wichtigste Erkenntnis: Unternehmen müssen nicht vom ersten Tag an alles wissen. Worauf es ankommt, ist der Aufbau interner Fähigkeiten, der Fokus auf die Datenqualität und der Einsatz der richtigen Tools, um die Klimareise erfolgreich zu meistern.
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